Gicht und Softdrinks
Gesüßte Getränke können große Mengen an Fructose enthalten, die unter Umständen zu einem signifikanten Anstieg der Harnsäure und einer Hyperurikämie führen kann. Ziel einer Forschergruppe aus Kanada und den USA war, zu untersuchen, inwieweit ein Zusammenhang zwischen mit Fructose oder mit Süßstoffen gesüßten Getränken (Diätgetränke) und dem Harnsäurespiegel besteht.
Methodik
In den Jahren 1988-1994 wurde der Third National Health and Nutrition Examination Survey durchgeführt. Aus dieser Umfrage wurden 20 Jahre später die Daten von 14.761 Teilnehmern hinsichtlich eines Zusammenhanges zwischen dem Konsum von gesüßten Getränken und der Höhe des Harnsäurespiegels untersucht.
Eine Hyperurikämie war definiert als Harnsäurespiegel > 7,0 bei Männern und 5,7 mg/dl bei Frauen. Die Menge der getrunkenen Softdrinks war mit einer Food Frequency Tabelle erfasst worden
Ergebnis
Die Harnsäurespiegel stiegen mit der Zahl der verzehrten Fructose-gesüßten Getränke. Die Serumharnsäure stieg um 0,08 mg/dl, wenn weniger als 0,5 Getränke pro Tag konsumiert worden waren. Bei 0,5-0,9 Getränken betrug der Anstieg 0,15 mg/dl, bei 1-3,9 Getränken 0,33 mg/dl. Bei Personen, die mehr als 4 dieser Getränke täglich konsumiert hatten, wurde ein Anstieg der Harnsäure um 0,42 mg/dl beobachtet.
Die multivariante Odds Ratio für eine Hyperurikämie wurde mit 1,0 für < 0,5 Getränke, 1,34 für 0,5-0,9 Getränke, 1,51 für 1-3,9 Getränke und mit 1,82 für >4 Getränke pro Tag berechnet.
Diätgetränke, die mit Süßstoff gesüßt waren hatten keinen Einfluss auf den Serumharnsäurespiegel oder eine Hyperurikämie.
Schlussfolgerung
Die Autoren fassen zusammen, dass mit Zucker (Fructose) gesüßte Getränke zu einer Erhöhung der Serumharnsäure und der Häufigkeit einer Hyperurikämie führen können, während dies bei Diätgetränken (Süßstoff) nicht der Fall ist.
Literatur und Links
Jee Woong J. Choi, Earl S. Ford, Xiang Gao, Hyon K. Choi
Sugar-sweetened soft drinks, diet soft drinks, and serum uric acid level: The third national health and nutrition examination survey
Arthritis Care & Research 2008, 59, 1: 109 - 116
Abstract
Karl-Otmar Stenger:
Harnsäure und metabolisches Syndrom
Schleswig Holsteinisches Ärzteblatt 2007; 11: 56-61
http://www.aeksh.de/shae/2007/200711/h071156a.html