In der praktischen Anwendung wird Etanercept ein- oder zweimal in der Woche subkutan (s. c.) appliziert. Die ersten Injektionen sollten immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um Fehler zu vermeiden. Nach entsprechender Einweisung und Schulung erlernen die Patienten die Injektionstechnik in der Regel schnell und können die Injektionen selbst zu Hause durchführen. Eine ausführliche Anleitung zur Selbstinjektion wird vom Pharmazeutischen Hersteller zur Verfügung gestellt.
Zur einfacheren Handhabung steht in Deutschland seit dem 1. November 2006 auch eine Etanercept-Fertigspritze in den Dosierungen 25 und 50 mg zur Verfügung (siehe dazu auch den Beitrag in den rheuma-news).
Die Fertigspritze besteht aus einem Glaskörper mit Edelstahlkanüle, Kautschukverschlusskappe und Kunststoffkolben. Die Verschlusskappe enthält Trockenkautschuk (Latex). Da der Trockenkautschuk nach außen nicht freiliegt, sollte es auch bei einer Latexallergie nicht zu Problemen kommen, dennoch ist in diesem Fall bei der Handhabung der Spritze etwas Vorsicht geboten.
Die Etanercept Fertigspritze enthält keine Konservierungsmittel und nur Hilfsstoffe, die allergologisch unbedenklich sind. Das Spritzvolumen beträgt für die Etanercept 25 mg Fertigspritze 0,5 ml und für die Etanercept 50 mg Fertigspritze 1 ml.
Bei der Einführung der Fertigspritze haben sich anfangs einige kleine Probleme bei der Anwendung gezeigt, die sich durch eine richtige Handhabung in der Regel vermeiden oder minimieren lassen (siehe auch das o.g. Video des Herstellers). Insbesondere sollte auf eine ausreichende Temperierung der Spritze geachtet werden, um ein mögliches Brennen im Bereich der Injektionsstelle zu vermeiden. Außerdem ist ein schnelles Einstechen der Nadel beim Injektionsvorgang erforderlich, da die speziell mit einem 5-fach-Facettenschliff geschliffene, sehr scharfe Nadelspitze bei einem zu langsamem Einstechen paradoxerweise stumpf wirken kann.